Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Es ist endgültig Winter geworden. Die Tage sind kurz, die Nächte lang, die Erde gefroren. Mit ein bisschen Glück zaubern erste Schneeflocken etwas Licht und Schönheit in die karge Landschaft oder es erblühen Eisblumen am Fenster. Doch das Leben hat sich still an den tiefsten dunkelsten Ort im Bauch der Erde zurück gezogen und ruht. Der Höhepunkt der Dunkelheit zur Wintersonnenwende ist zugleich der Wendepunkt. Denn in dieser längsten Nacht des Jahres wird das Licht wiedergeboren und gewinnt Tag für Tag an Kraft. Wieder einmal schließt sich der ewige Kreis von Entstehen und Vergehen, Geburt und Tod, …
Auch uns Menschen lädt der Dezember zum Rückzug ein, zum Stillwerden und zur Ruhe kommen, zum bewussten Eintauchen in Finsternis und Tiefe. Obwohl Dunkelheit und Stille für unsere Körper und Seelen genauso wichtig sind, wie das Licht, fürchten wir uns oft vor ihnen. Dank des elektrischen Lichts erleben wir wirklich tiefe Dunkelheit nur noch selten. Die Furcht vor ihr ist dadurch kontrollierbar geworden. Doch auch wir Menschen können nur wahrhaft erblühen, wenn wir uns mutig und ehrlich mit unseren eigenen dunklen Seiten, unseren Abgründen und unangenehmen Gefühlen auseinandersetzen. Diese Dämonen, die in Dunkelheit und Stille, wenn es keine Ablenkung im Aussen mehr gibt, lebendig und spürbar werden, erinnern uns an ungeheilte Wunden, nicht gestillte Bedürfnisse, Urängste und unterdrückte Emotionen. Wenn wir sie aussperren, werden sie immer und immer wieder anklopfen, an unserer Tür rütteln und immer lauter werden. Doch wenn wir unsere Seelen für sie öffnen, sie hereinbitten und ihnen zurufen: Kommt, lasst mich Euch fühlen, hören und sehen, tobt und wütet, lasst die Tränen der Trauer fließen, zittert vor Furcht und Entsetzen! …. dann werden sie uns zu weisen Lehrern und wohltuenden Heilern, dann lassen sie in uns einen weiten Raum zurück, der voller Wunder und Möglichkeiten ist. Dann können auch wir mit dem wiederkehrenden Licht neu erstrahlen und erblühen.
November – Stille
Der November wird auch Nebel – oder Totenmonat genannt. Der pompöse, farbenfrohe Abschied ist vorüber. Die Bäume stehen kahl, Nebel hüllen das Land in vielfältige Schattierungen von Grau, radieren alle bunten Farben aus und verschlucken die wenigen Geräusche der Natur. Es wird still. Der Wald tropft von Nässe und ist erfüllt von modrigen Gerüchen. Der Rückzug des Lebens, das große Loslassen ist beendet. Der Tod hat Einzug gehalten. Wie immer, bei allen großen Übergängen, wie Geburt und Tod, öffnet sich das Tor zu jener Welt, aus der das Leben kommt und in die es nun wieder zurückkehrt. In der Stille des Novembers sind wir der Anderswelt näher. In der geheimnisvoll anmutenden Nebellandschaft verschwimmen die klaren Konturen der Wirklichkeit. Der November lädt uns ein, wahrzunehmen, dass die sichtbare, mit dem Verstand begreifbare Welt begrenzt ist und ihre Wurzeln im Anderswo hat. Das Ende dieser Wirklichkeit ist gleichzeitig der Beginn einer anderen. Die Brücke in die Anderswelt führt durch die Welt der Träume, der Fantasie, der Intuition. Wenn das Denken zur Ruhe kommt, öffnen sich unsere Sinne. Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass nach drei Minuten Stille, in der unser Gehirn keine bestimmte Aufgabe zu bewältigen hat, andere Hirnregionen aktiv werden, als wenn wir arbeiten oder Informationen konsumieren. Nämlich die, die für Kreativität, Intuition und Erinnerung zuständig sind. Traditionell ist der November auch der Monat, in dem der Toten erinnert wird. Eine Verbindung zu den verstorbenen Vorfahren aufzunehmen, ist die älteste Form der Spiritualität und der Ursprung aller Religionen. Gedenken wir unserer Ahnen, ohne die wir nicht hier wären. Wir tragen sie in uns. Unsere Körper wurden durch ihr Erbe geformt, ihre Gene bestimmen über unser Wesen, unsere Begabungen und Schwächen. Ihre Erfahrungen, ihr Wissen ermöglichen uns das Leben, wie wir es heute kennen. Lasst uns leise werden, langsam und demütig und diesen heilsamen Rückzug genießen.
Oktober – Abschied
Ein Hauch von Melancholie liegt in der Luft, denn im Oktober beginnt die Zeit Abschieds, des Loslassens. Herbstnebel ziehen auf und verhüllen die Landschaft. Das helle Licht und die Wärme des Sommers verabschieden sich und allmählich breitet sich Dunkelheit aus. Zugvögel bilden Schwärme, um mit wehmütigem Geschrei gen Süden zu ziehen. Viele Tiere sammeln eifrig die letzten Vorräte für den Winter und beginnen dann ihren Rückzug in die Erde. Letzte Blüten welken, die Blätter der Bäume verfärben sich in flammendes Rot und fallen zu Boden. Das goldene Licht der schrägstehenden Sonne, die strahlenden Farben des Laubes , der Moose und Flechten und die herbstlichen Sonnenuntergänge feiern den Abschied mit gewaltiger Schönheit.
Doch dann vergeht die Pracht. Die Landschaft verliert ihre Farbe, scheint zu schlafen. Stämme und Zweige bleiben kahl, leblos wirkend zurück. Nackt, reduziert auf das Wesentliche.
Der Oktober bringt den allmählichen Abschied von der aktiven, nach aussen gerichteten Energie. Die Kräfte des Wachstums ziehen sich zurück, durch den Stamm und die Wurzeln hinein in die Erde, zurück zu ihrem Ursprung, um in dieser Rückbindung Heilung und Erneuerung zu finden. Die Zeit der Ruhe beginnt.
Auch für uns Menschen eignet sich der Herbst, um uns für eine Weile aus der gewohnten Welt der Äußerlichkeiten zurück zu ziehen.
Um all unsere Masken und Schutzhüllen, die wir sonst nach außen tragen, wie das Herbstlaub fallen zu lassen. Um uns zu fragen, was von uns bleibt, wenn wir alle Rollen, Geschichten und Habseligkeiten, mit denen wir uns im Alltag identifizieren, loslassen. Wenn wir uns auf das Wesentliche besinnen und uns Zeit nehmen, mit unserem wahren Wesen in Kontakt zu treten. Mit dem, was uns im tiefsten Innern ausmacht, mit der Wurzel, dem Stamm unseres Daseins mit allen Verzweigungen unseres Gewordenseins. Wie geht es uns, jetzt gerade? Wenn wir ungeschönt alles spüren, was unser Lebendigsein in diesem Augenblick umfasst? Haben wir uns ernst genug genommen und ausreichend geliebt, um nach den eigenen Bedürfnissen und Träumen zu leben? Sind unsere Visionen, die im Frühling geboren wurden, gewachsen, erblüht und haben Früchte getragen?
Der Oktober lädt uns ein, Bilanz zu ziehen und auszumisten. Uns von allem, was uns bremst, allem Überflüssigem, allem Zuviel, zu verabschieden. Beherzt loszulassen, was nicht ( mehr ) wirklich wichtig oder nicht ehrlich ist. Verantwortung für unsere Energie zu übernehmen und sie dort zu investieren, wo die Freude ist.
August – Ernte, Verantwortung
Der August begrüsst uns mit Hochsommerhitze und Zikadengesang. Die Luft ist geschwängert vom schweren Duft frischgemähten Korns. Im Wald finden wir Pilze, Brombeeren und Heidelbeeren, das Obst an den Bäumen reift und der Garten beschenkt uns reich mit Gemüse. Noch steht die Sonne hoch am Himmel, doch man spürt deutlich, dass die Tage schon wieder kürzer werden und der Höhepunkt bereits überschritten wurde. Alle Kraft fließt jetzt in die Früchte, die übrig bleiben, während der Rest der Pflanze bereits zu welken beginnt und den Weg zurück zum Ursprung antritt. Licht und Hitze begleiten den Reifungsprozess bis zur Vollendung. In den reifen Früchten kommt noch einmal aller Reichtum, alle Schaffenskraft der Erde zum Ausdruck. Der August ist die Zeit der Erfüllung und der Ernte. Alle Energie der vergangenen Frühlings – und Sommermonate, die in den vielfältigen Farben, Formen und Düften der Pflanzenwelt Ausdruck fand, hat darauf hingearbeitet: Auf die reife Frucht, die der Fortpflanzung dient und gleichzeitig Nahrung für andere Lebewesen ist.
Der August wurde früher auch Ernte – Ähren – oder Sichelmond genannt. Der Name geht auf den römischen Kaiser Augustus zurück.
Mit dem Feiertag am 15. August, der früher “ Kräuterweihe“ oder „Hoher Frauentag“ hieß, begann nach alter Tradition die Zeit des Kräuter Sammelns. Denn in dieser Zeit, die bis zum 08. September dauerte, sollen die Kräuter besonders heilkräftig sein.
Der August lädt auch uns Menschen ein, Bestehendes zur Reife zur bringen und Projekte zu vollenden, bevor Neues begonnen wird. Unsere Früchte sind der sichtbare, erlebbare Ausdruck unserer Gedanken, Worte und Handlungen. Es lohnt sich, einen Moment innezuhalten und bewusst die Verantwortung für diese Früchte zu übernehmen. Nicht alle schmecken süß, manchmal sind auch bittere darunter.
Juli – Fülle
Der Juli umschmeichelt uns mit warmer Sommerluft, schenkt uns süsse Beeren und Früchte, den Duft von reifem Korn und lange, sonnenhelle Tage. Fülle, soweit das Auge reicht.
Die Göttin des Juli ist Ceres ( auch Julo genannt ), Göttin des Korns und der fruchtbaren Erde. Sie hält Weizenähren und rote Mohnblumen in ihren Händen.
Der Juli treibt auf die Spitze, was im Juni begonnen hat: Aus der Auseinandersetzung mit dem unumgänglichen Tod, erblüht die Lebendigkeit in unbeschreiblicher Fülle. Der Juli lädt uns ein, uns in all unserer Lebendigkeit zu zeigen, uns auszudrücken, zu singen, zu tanzen, zu malen oder zu dichten und unsere Liebe zu verschenken, so wie auch die Natur sich verschenkt. Der Juli lädt uns ein, mit allen Sinnen ganz bewusst all die Schönheit um uns herum wahrzunehmen.
Da unser Gehirn eine Problemlösemaschine ist, liebt es Probleme. Das ist außerordentlich praktisch und hat zu vielen sinnvollen, intelligenten Erfindungen geführt. Die Schattenseite dieses Mechanismus ist jedoch, dass unser Fokus oft auf dem Unperfekten, Problematischen liegt. Wer das erkennt, kann aus diesem Automatismus aussteigen und die Aufmerksamkeit immer wieder bewusst auf das Gute lenken. Der Juli macht uns das leicht. Viele haben Ferien und damit Zeit, um die schönsten Seiten des Lebens in vollen Zügen zu geniessen, auszukosten und zu feiern. Zeit, um vielleicht mal einfach nur da zu sein, ohne etwas zu wollen oder zu müssen. Zeit, um die Kostbarkeit der eigenen Lebendigkeit, die Schönheit der Natur und die Einzigartigkeit dieses Augenblicks mit allen Sinnen zu erleben.
Juni – innerer Wachstum
Der Juni ist der Monat des Lichts, der Blumen, Düfte und Farben.
Blüten und Blätter entfalten sich tausendfach, die Natur zeigt sich von ihrer üppigsten, buntesten, schönsten Seite. Alles badet im Licht der immer länger werdenden Tage. Die ersten süssen Früchte reifen, Heilkräuter entwickeln nahezu magische Kräfte, die Luft ist durchtränkt von sinnlichen Gerüchen, wie Jasmin, wilden Rosen, saftigem Gras und fruchtbarer Erde. Früher nannte man deshalb den Juni auch Johannismond, Rosenmond oder Grasmond. Das Wort Juni stammt von „Juno“ ab. Juno ist die römische Himmelsgöttin. Sie hat 2 Gesichter, eines für die Geburt und eines für den Tod.
Diese stehen symbolisch für den Wendepunkt in der Mittsommernacht.
Wenn das Licht am hellsten strahlt, beginnt es zu sterben, die Dunkelheit wird wiedergeboren und gewinnt langsam an Kraft. So schließt sich der ewige Kreis von Geburt und Tod, der immer wieder auf’s Neue durchlaufen wird….das eine immer schon im anderen angelegt.
Der Juni macht uns unsere eigene Vergänglichkeit bewusst. Im Wissen um den unumgänglichen Tod gewinnt das Leben an Intensität. Der beginnende Sommer lädt uns ein, über das Wunder unserer Lebendigkeit zu staunen und es ausgelassen zu feiern. Die Kraft der Sonne läßt unsere Kreativität erblühen und schenkt uns Energie, um Ideen und Träume zu verwirklichen. Wenn sich so unser ureigenes Wesen entfaltet, können wir von ganzem Herzen lieben und gleichzeitig wahrhaftig trauern. Beides gehört zum Leben dazu – das eine immer schon im anderen angelegt. Aus diesem Bewusstsein entsteht innerer Wachstum. Die Bereitschaft, uns authentisch zu zeigen, mit allem, was wir sind.
April – Öffnung
Der Name April kommt vom lateinischen Wort aperire. Es bedeutet öffnen.
Blüten und Blätter öffnen sich jetzt überall und erfreuen uns mit ihren zarten, fröhlichen Farben.
In der Frühlingssonne taut endlich der Boden auf, Gerüche kehren zurück, der Wald beginnt zu duften….. nach sonnenwarmer Erde, feuchtem Moos, würzigem Bärlauch und frischem Gras. Unzählige Schattierungen von Grün malen die Hügel sanft, Buschwindröschen, Ehrenpreis und Veilchen tupfen sie bunt.
Die Natur kitzelt unsere Sinne wach, lockt uns nach draußen und öffnet mit ihrer Schönheit unsere Herzen.
Doch der April, der weiß nicht, was er will!
Manchmal ziehen plötzlich dunkle Wolken auf und schütten Hagel oder Schnee über die Landschaft. Dann malt des nachts der Frost Eisblumen ans Fenster, als wollte er dem Frühling sagen: Schau, das mit den Blumen, das kann ich auch!
Obwohl die Gegenkräfte des Winters noch immer spürbar sind, recken sich die Pflanzen zum Licht und öffnen sich.
Blätter und Blüten wachsen der Sonne entgegen und trotzen tapfer dem Frost. Dem Wechsel der Witterung ausgesetzt, gewinnen sie gerade dadurch ihre Stärke. Nur durch die Erfahrung der wirkenden Gegensätze werden sie kräftig und widerstandsfähig. Es braucht den rauen Wind, um die Stiele zu stärken, damit sie Blätter, Blüten und Früchte tragen können und es braucht die Wärme der Sonne, um die Blüten zu öffnen. Eine Pflanze, die in einem geschützten Raum vorgezogen und erst dann ins Freiland gepflanzt wird, ist anfälliger und schwächelt später oft in den Turbulenzen des Wetters.
Von der Natur im April können wir einiges lernen:
Manchmal fällt es schwer, sich nach Verletzungen oder Enttäuschungen wieder für Neues zu öffnen. Wir ziehen uns dann aus Angst vor erneutem Schmerz zurück, wollen uns schützen, unangreifbar machen.
Doch ohne Öffnung kann die Kraft des Lebens nicht durch uns hindurchfließen und uns darin unterstützen, unsere Fähigkeiten und Möglichkeiten zu entfalten. Ohne Öffnung können wir nicht erblühen, lieben und die Vielfalt des Lebens mit allen Sinnen erfahren. Jede Kraft weckt Gegenkräfte. Wer sich öffnet, wird verletzlich. Doch Widerstände, Widrigkeiten und traurige Erfahrungen gehören zum Wachstum dazu, machen uns stark und resilient.
Sie sind ein Teil des Lebens. Wir können sie nicht vermeiden. Aber wir können lernen, sie anzunehmen und an ihnen zu reifen.
Der April fordert uns heraus, unsere Ängste und Grenzen zu spüren, uns angemessen zu schützen, Gegenkräfte und Widerstände zu würdigen und uns trotzdem vorsichtig und mutig dem Leben mit all seiner Wildheit und Unberechenbarkeit zu öffnen. Nur so entstehen innere Stärke und Vertrauen in uns selbst.
Online Yoga
in der Corona – Krise
Ab Dienstag, den 31. März, gibt es meine Yogastunden online über YouTube und Zoom. Schreibe mir einfach eine Mail, dann bekommst Du einen Link, über den Du Dich einloggen und an der Yogastunde teilnehmen kannst. Ist ganz simpel! Alles was Du brauchst, ist ein ungestörter Ort bei Dir zuhause, eine Yogamatte ( oder einen Teppich ) und einen Pc oder ein Handy. Los geht‘s! Ich freue mich auf Dich!
lisa_boehlke@gmx.de
März – Umbruch
Manchmal ist es in der Mittagssonne schon verlockend warm.
In windgeschützten Ecken blühen Krokusse, Veilchen und Narzissen auf.
Endlich singen die Amseln wieder in der Morgen – und Abenddämmerung ihre wildromantischen Melodien. Die nach oben, dem Licht entgegen strebende Energie gewinnt an Kraft. Alles ist in Aufbruchstimmung, bereit für den Neubeginn.
Der Frühling lässt grüssen!
Doch der Winter scheint sich mit aller Kraft gegen den Umbruch zu wehren.
Immer wieder fährt er seine eisigen Klauen aus und pustet seinen stürmischen Atem über die Landschaft. Mit Schneeschauern und frostigen Nächten versucht er, dem Frühling zu trotzen.
Der Name “ März “ kommt von “ Mars „, dem römischen Kriegsgott. In ihm spiegelt sich der kämpferische Aspekt des Umbruchs in der Natur.
Ende des Monats beginnt, laut Kalender, der Frühling. Am 21. März sind Tag und Nacht überall auf der Welt 12 Stunden lang. Licht und Dunkel, die beiden gegensätzlichen Kräfte des Sommers und des Winters, sind für einen Moment im Gleichgewicht.
Doch dann lässt sich das neu erwachende Leben nicht mehr aufhalten. Es bricht sich seine Bahn nach draußen, Knospen öffnen sich, Triebe durchstoßen die Erde, helles Grün schwingt sich von Baum zu Baum, legt sich in zärtlicher Umarmung über die Hügel, Küken entschlüpfen den Eiern, Hasen tanzen Hochzeitstanz.
Auch in uns Menschen regen sich die Lebensgeister. Haben wir den Winter zum Ausruhen genutzt und die Zeit des Übergangs zum Reinigen und Ausmisten, können wir jetzt mit frischer Energie und Leichtigkeit in den Frühling starten. Die erträumten Bilder wollen manifestiert, in der materiellen Wirklichkeit umgesetzt werden, Gestalt annehmen.
Jeder Weg beginnt mit einem ersten Schritt. Der März ist ein guter Zeitpunkt, um Mut zu sammeln und den ersten Schritt zu gehen…. Ins Neue, ins Unbekannte, mitten hinein ins unberechenbare, wilde Leben. Die Sonne, das Licht, die Wärme, die Farben und Gerüche, der Gefühlsrausch des Frühlings unterstützen uns dabei.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“ Hermann Hesse
Inspiration:
Übe Yoga um Deinen Körper zu kräftigen und zu beleben! Sammel frische Frühlingskräuter und mach Dir daraus leckere, stärkende Mahlzeiten.
Nimm Dir nochmal Zeit, um Dich zu fragen, was ( im übertragenen Sinne ) die Sonnenstrahlen sind, die Deine Lebensgeister wachkitzeln. Gehe raus in die Natur, setze Dich an einen stillen Ort und spüre: Was lässt Dich lebendig fühlen, wann entsteht ein lustiges Kribbeln im Bauch, eine wohlige Wärme im Herzen? Und dann tue etwas konkretes, gehe einen ersten Schritt, um dem Raum zu geben, es in Dein Leben zu integrieren. Der Weg beginnt dort, wo die Freude ist.
Februar – Reinigung
Mit dem Februar beginnt die Zeit des Übergangs vom Winter in den Frühling. Obwohl die Nächte noch kalt und frostig sind, kann man überall schon kleine Frühlingsboten entdecken. Schneeglöckchen und Winterlinge malen kleine Farbtupfer in die Landschaft, die Knospen der Bäume schwellen, Weidenkätzchen locken schlaftrunkene Insekten an und die ersten Vögel kehren aus dem Süden zurück.
Die Sonne hat schon deutlich mehr Kraft, als zu Beginn des Jahres, und ihre wärmenden Strahlen kitzeln die Lebensgeister aller Wesen wach.
Langsam wenden Pflanzen und Tiere sich dem wiederkehrenden Licht zu und verlassen vorsichtig die stille Geborgenheit der Erde.
Auch in uns Menschen macht sich die Sehnsucht nach dem Frühling bemerkbar. Die inneren Bilder, die in der Dunkelheit der Winterruhe erträumt wurden, drängen ans Licht.
Doch bevor sie sich manifestieren können, bevor das Neue, Frische gelebt werden kann, muss Platz dafür geschaffen werden.
Der Name Februar geht auf den lateinischen Wortstamm „februare“ zurück und bedeutet „reinigen“.
Das Thema des Februars ist die Reinigung von allem, was überflüssig geworden, oder nicht mehr stimmig ist. Es ist Zeit, sich von Unnötigem zu verabschieden und sich auf das Wesentliche zu besinnen. So kann Raum entstehen für Neues.
Diese Qualität zeigt sich auch in alten Traditionen. Mit der Fastnacht wird der Winter ausgetrieben, damit der Frühling einziehen kann und in der anschliessenden Fastenzeit wird der Körper von altem Ballast gereinigt, um mit frischer Energie und Leichtigkeit in die aktive, helle Jahreszeit zu starten.
Inspiration:
Nutze den Februar, um auszumisten. In allen Bereichen deines Lebens.
Und wenn Du magst, komm in meine Yogastunden, um reinigende Asanas und Pranayamas zu üben und dich mit deinen Träumen zu verbinden, damit sie im Frühling erblühen können.